Du willst die eine Rassekatze kaufen wie diese Maine Coon Hier findest du Praxistipps auf was du achten musst

Rassekatze kaufen: Wo am besten?

Geht man auf die Suche nach einer Rassekatze, dann geht das heute bequem über das Internet. Hier gibt es jede Menge Informationen und Anbieter gleich dazu. Oft sind die vorderen Suchergebnisse Kleinanzeigen wie etwa von ebay. Leider gibt es hier auch unseriöse Anbieter, die schwer von den seriösen zu unterscheiden sind. Tipps zum Kauf einer Rassekatze.

Für den Kauf einer Rassekatze gibt es keine ultimative Lösung. Viele Empfehlungen sagen, dass man ausnahmslos eine Katze bei Züchtern kaufen soll, die in einem Verein eingetragen ist. Dies bedingt auch, dass er die Papiere ausstellen darf. Die, so die Erfahrung in einen Ordner oder eine Schublade kommen und nie wieder angefasst werden.

Doch da die Zucht von Rassekatzen ein lukratives Geschäft sein kann, ist Vorsicht geboten. Wobei du dubiose „Züchter“ sehr schnell erkennen kannst.

Erlebnisse mit ebay-Anzeigen für Rassekatzen

Selbst erlebt: Aus gutem Grund geht bei ebay-Kleinanzeigen bei der Suche nach einem Kätzchen ein Pop-Up auf, welches vor unseriösen Züchtern warnt. Wir selbst haben hier auch schon unsere Erfahrungen gemacht. So wurden wir gleich nach der schriftlichen Anfrage freitagsabends um 22 Uhr angerufen und es klang alles sehr eilig, noch dazu aufdringlich. Abgelehnt.

Eine andere „Züchterin“ wollte ihr Kätzchen unbedingt schon in der 8. Woche abgeben. Weil die Mama die Kitten nicht mehr mag. Sowas ist sehr fadenscheinig. Abgelehnt, weil kein erfahrener Züchter seine Kätzchen vor der 12., eher der 15. Oder 16. Woche abgibt. Alles andere ist zu früh und schadet der Entwicklung des Kätzchens.

Daher das erste Fazit: Rassekatzen über Kleinanzeigen wie ebay zu kaufen? Meistens kein guter Plan.

Tatsächlich fanden wir eine wirklich liebevolle, völlig katzenverrückte Hobby-Züchterin im Nachbarort, die uns gerne einlud, um uns die Kitten und die Elterntiere anzuschauen. Das war alles sehr seriös, wir konnten so oft vorbeikommen, wie wir wollten und auch der besonnene Umgang der zwei Kinder im Grundschulalter mit Eltern und Kitten war toll.

Und so sollte es auch sein.

Wobei bei diesen Kleinanzeigen gilt: Da sind natürlich genauso „Profis“ zu finden, die inserieren, weil man da einfach gut gefunden wird. Selbst mit einer zusätzlichen, aufwändig betreuten Webseite, die Suchmaschinen aber leider nicht gleich als Suchergebnis ausspucken.

Rassekatze vom „Hobbyzüchter“ oder (Profi-)Züchter kaufen?

Du willst die eine Rassekatze kaufen wie diese Ragdoll Hier findest du Praxistipps auf was du achten musst
Du willst die eine Rassekatze kaufen wie diese Ragdoll Hier findest du Praxistipps auf was du achten musst

Beim Stichwort „Hobbyzüchter“ bekommen die Profis geschwollene Halsschlagadern. Tatsächlich sind aber jene, die in einem Verein eingetragen sind und auf Ausstellungen etwa gehen, oftmals auch Hobbyzüchter. Daher mag ich den Begriff Profi in diesem Zusammenhang nicht, denn wenn es um Professionalität geht, dann können hier leidenschaftliche Hobbyzüchter mit vielleicht nur einem Katzenpaar anstatt fünf oder sechs regelmäßig trächtigen Kätzchen durchaus mithalten.

Unsere beiden Heilige Birmakater – Halbgeschwister etwa – waren von so einer, wie ich es nennen würde, Hobbyzüchterin. Sie war zwar in einem Verein und konnte hierdurch Papiere ausstellen, doch im Hauptberuf war sie eine liebevolle Kindergärtnerin. Bei ihr war die Zucht der Heiligen Birma einfach eine Leidenschaft.

Dann gibt es allerdings auch Hobbyzüchter, die ohne Vereinsmitgliedschaft züchten. Die haben sich vielleicht mal zwei Katzen gekauft, diese nicht kastriert und haben gelegentlich Babys. Das mit dem ‚Gelegentlich‘ geht dadurch, dass die Kätzin dann, wenn sie rollig wird, eine Verhütungspille bekommt und man den Kater in der Zeit leider von ihr fernhalten muss. Auf Dauer diese Pille zu geben kann allerdings der Gesundheit der Kätzin schaden. Weshalb solche Hobbyzüchter manchmal auch nur einen oder zwei Würfe gestatten, ehe sie das Pärchen kastrieren.

Was als Hobbyzucht bezeichnet wird, das kann man so und so sehen und da gibt es auch sehr Zweifelhafte, siehe Erlebnisse mit den ebay-Kleinanzeigen. Warum machen Menschen das? Weil sich damit doch einiges an Geld verdienen lässt, wenn man nicht den Aufwand betreibt, den die eingetragenen Züchter meist unternehmen. Beim professionellen Züchter sind das etwa ein teurer externer Deckkater (kostet bis zu 500 Euro), komplettes durchimpfen und entwurmen, Vereinsmitgliedschaft, Papiere und so weiter. Und natürlich, das darf man nicht vergessen, lässt man sich das auch entsprechend bezahlen.

  • Tipp: Ein Maine Coon- oder Sonstwie-Gearteter-Mix, der für günstiges Geld angeboten wird, kann ein Hinweis auf eine zweifelhafte Hobbyzucht sein. Muss nicht, aber kann…

Bei professionellen Züchtern sind Hobbyzuchten nicht gerne gesehen. Sie werden von vielen pauschal als „Vermehrer“ abgetan, was in den beiden obigen Beispielen über ebay sehr gut der Fall gewesen sein kann. Und nur diese, nicht verantwortungsvoll handelnden „Züchter würde ich wirklich Vermehrer nennen.

Mir ist es jedoch lieber mit etwas Menschenkenntnis, auf Nachfragen und nach den gleich folgenden Kriterien bei der Kittensuche vorzugehen. Dann kannst du auch unter Hobbyzüchtern wirklich Tierliebhaber finden, die die gut erzogene und sozialisierte Katzen präsentieren.

Viele Züchter bezeichnen sich als Hobbyzüchter, weil sie zum Beispiel nur ein Katzenpaar besitzen, das 1 x im Jahr einen Wurf hat, anstatt den meist zwei Würfen von mehreren Kätzinnen bei Profis. Auch spart sie sich die Mitgliedschaft in einem Verein. Die ist u.a. nötig, um später Papiere auszustellen.

Und jetzt?

Du willst die eine Rassekatze kaufen wie diese Britisch Kurzhaar Hier findest du Praxistipps auf was du achten musst
Britisch Kurzhaar, kurz BKH, gehören seit Jahren zu den beliebtesten Rassekatzen. Sie werden deutlich kleiner als die Vorgenanten. Foto: Pixabay.com/ToNic-Pics

Rassekatze bei eingetragenem Züchter kaufen? Dagegen spricht natürlich gar nichts. Was dafür spricht ist, dass ihre oder seine Kätzchen meistens den Rassevorgaben etwa in der Farbe oder Zeichnung entsprechen. Also ganz typisch aussehen. Zumindest wird dies mit der Auswahl der entsprechenden Eltern versucht. Für den eingetragenen Züchter spricht natürlich auch, dass er prinzipiell sehr korrekt ist und nur das Beste für seine Stubentiger will. Zumindest in den überwiegenden Fällen.

Da ist aber auch ein ‚Aber‘; Wir haben zum Beispiel einen Ragdoll-Kater mit einer weißen Schwanzspitze. Das ist züchterisch ein Ausschlusskriterium, weil das so nicht den festgelegten Standards entspricht. Dabei finden wir das was ganz Besonderes. Und unser Birmakater hat ‚heruntergerutschte Socken‘ (die Zeichnung an den Beinen nennt umgangssprachlich sich so). Das stört uns wirklich nicht, ist von Katzenzüchtern zumindest für die Weiterzüchtung nicht gewünscht.

Worauf du beim Kauf einer Rassekatze achten solltest:

  • Der Züchter sollte möglichst nah am Wohnort wohnen.
  • Der Züchter sollte dich nach Kontakt einladen vorbeizukommen.
  • Du siehst die Elterntiere und die Umgebung (Raum, saubere Näpfe und Katzenklo?) in der sie aufwachsen und wie sie behandelt werden. Mindestens aber siehst du die Mutter. Bei ihr ist auf ihr Verhalten und ein gesundes Aussehen zu achten.
  • Haben die Kitten und Eltern Familienanschluss? Was in der Regel auch zur Gewöhnung an Menschen der Fall ist.
  • Wie verhalten sich die Kitten? Aufgeweckt und zutraulich oder eher apathisch?
  • Wie sehen sie aus, vor allem die Augen? Klar und glänzend oder eher gerötet beziehungsweise verklebt?
  • Wie ist Mutter-Kind-Beziehung der Katzen?
  • Niemals drängen lassen.
  • Ein seriöser Züchter fragt immer auch seine Käufer nach den Lebensbedingungen aus.
  • Er gibt die Katzen geimpft, mit einem Gesundheitspass vom Tierarzt und mit Schutzvertrag ab.
  • Rassekatzen unter 400 Euro sind meist nicht seriös gezüchtet. Wenn der Preis dennoch so günstig ist: Nachfragen nach dem ‚Warum‘.
  • Dir kommen die Zuchtbedingungen „spanisch“ vor? Tapfer bleiben und niemals aus Mitleid eine Katze kaufen.
  • Eine Katze geben seriöse Züchter mit einem Gesundheitszeugnis vom Tierarzt ab.
  • Ob- Hobby- oder eingetragener Züchter: Verantwortungsvolle Kittenabgeber machen mit dir einen Schutzvertrag. Der sichert beide Seiten ab.

Selbstredend gibt es auch (Rasse-)Katzen im örtlichen/nächstgelegenen Tierheim oder von einem Tierschutzbund. Diese sind dann zwar nicht mehr so putzige, kleine Stubentiger, aber auch hier kann die Wunschkatze durchaus gefunden werden, mit der du viele schöne Jahre verbringen kannst.

Was kostet eine Rassekatze?

Die Preise für Rassekatzen fangen etwa bei 600 Euro an. Die Preise können aber auch doppelt so hoch und höher sein, abhängig von der Rasse, etwas aber auch von der Mode der jeweiligen Züchtung und von der Häufigkeit der Züchter und der von ihm gestalteten Preis. Schnell gibt es hohe Aufschläge, wenn die Eltern auf Ausstellungen Preise gewonnen haben. Solche Preise für eine Rassekatze sind oftmals gerechtfertigt, denn der seriöse Züchter hat nicht nur Arbeit mit den Kleinen und den Elterntieren, sondern auch Kosten, die nicht unerheblich sind.

Beispiele sind die beliebte British Shorthair, auch British Kurzhaar oder BKH genannt, deren Kittenpreis bei 600 bis 800 Euro liegt. Die großen Main Coone und Ragdoll liegen meist bei 800 bis 1.500 Euro für eine kleine Samtpfote.

Die aktuell teuerste Rassekatze ist die Ashera. 15.000 – 50.000 Euro soll die sehr seltene Rasse, die mit der Savannah verwandt ist, kosten. Wie die Savannah ist auch die Ashera ein riesiges Tier, das mit seinen 14 Kilogramm Gewicht, seinem Markierverhalten und einem Wesen, das sich nicht so Recht beeinflussen lässt, weniger was für die Wohnungshaltung. Unter Reichen sei sie als Luxus-Accessoire sehr beliebt.

Wichtig: Nicht jeder Züchter gibt Einzelkatzen ab

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Heilige Birmas sehen manchmal auf Fotos den Ragdolls zum verwechseln ähnlich. Doch sie sind deutlich kleiner, vom Wesen allerdings sehr ähnlich. Hier eine Heilige Birma Chocolate Point. Foto: Pixabay.com/Jeanette1980

Katzen haben ihren Spaß mit aufmerksamen Herrchen und Frauchen, sind aber strenggenommen keine Einzelgänger. Sie lieben kätzische Gesellschaft mit der sie beispielsweise auch nur allzu gerne die Zeit verbringen, wenn du nicht zuhause bist.

Dies ist für manche Züchter auch oft ein Grund, keine Katze als Einzelkatze abzugeben. Etwas anderes ist es aber, wenn Zuhause bereits ein Stubentiger und potenzieller vierbeiniger Freund auf die beim Züchter gekaufte Katze wartet.

Tipp: Je näher Sie altersmäßig aneinander sind, desto besser. Hier bekommst du Praxistipps und ein paar Tricks für die Grundausstattung und den Einzug.

Das solltest du wissen noch… Es gibt auch schwarze Schafe unter Profis

Wenn man sich für einen Profizüchter entschieden hat, dann sollte man sich seinen kritischen Geist bewahren. Auch und gerade als Katzenneuling. Wir hatten mal einen lieben Maine Coon-Kater, das ersten Fellmonster aus einer Zucht. Der Kater, so unsere Tierärztin, war offensichtlich mit Katzenschnupfen infiziert, aber es wurden mit Medikamenten die Symptome unterdrückt. Diese kamen nach wenigen Tagen zum Vorschein. Die Züchterin stritt alles ab, auch eine Beschwerde bei ihrem Verein wurde abgetan.

Im Nachhinein half es nur, das Finanzamt mal zu kontaktieren, denn der Verdacht war groß, dass es a) viel Katzenleid in dieser Zucht gab und b) auf Teufel komm raus Gewinne gemacht wurden. Und diese sind natürlich steuerpflichtig. Infos dazu gibt es hier.

Die Züchterin verschwand daraufhin und unser Kater kostete mehrere Tausend Euro an Tierarztkosten. Aber, immerhin, die Behandlung u.a. mit dem teuren Medikament Interferon half und er wurde noch 10 Jahre alt. Ich finde, dass du das wissen solltest… Ausnahmen, aber sie gab oder gibt es.

Darum auch und gerade immer kritisch bei den Kleinanzeigen sein.

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